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Merkurtransit 09. 05. 2016 |
Alle Zeitangaben MESZ
Canon EOS 1000 D am Celestron C 11 - Bader Folie - Belicht: 1/2000 sec / Bild wurde gelb eingefärbt Erster Kontakt war auf 13:12:12 Uhr berechnet. Zweiter Kontakt (siehe Foto oben für 13:15 Uhr). Hier waren wir also noch einen Moment zu früh. Es sei uns ( Manfred Penn und meine Wenigkeit ) verziehen, denn alle Aufnahmen entstanden während des Führungsbetriebs auf der STW Gahberg .
13: 56 Uhr Canon EOS 1000 D am Celestron C 11 - Bader Folie - Belicht: 1/2000 sec / Bild wurde gelb eingefärbt
Schnell ein zweiter Schuss um 13:56 Uhr, denn die Besucher wollen alle durch den Lichteimer ( C 11 ) von Manfred schauen. Allerdings hatte unser Obmann Erwin Filimon auch eine Video-Kamera an seinem Gerät angeschlossen mit dem er das Bild dann via Beamer auf eine Leinwand in der verdunkelten Sternwarte projezierte. Hierbei konnten die Besucher auch ganz schwach die Sonnen- granulation erkennen sowie die Auswirkungen des Seeings ( tanzender Merkur).
15: 49 Uhr Canon EOS 1000 D am Celestron C 11 - Bader Folie - Belicht: 1/2000 sec / Bild wurde gelb eingefärbt
Letztes Foto vom Transit um 15:49 Uhr mit zwei Sonnenflecken.
Im Oberen lässt sich noch ganz gut die
Umbra (dunkler Teil) und Penumbra *1 Der Durchgang endete ( 4. Kontakt) erst um 20:40:32 Uhr, lange nachdem die Sonne von der STW Gahberg aus hinter den Bäumen verschwunden war.
Bemerkungen: Merkur, der innerste der acht Planeten unseres Sonnensystems hat einen Durchmesser von ~4.880 km. Seine Entfernung zur Sonne beträgt ~ 58 Millionen km und seine Oberflächentemperatur liegt am Tag bei +430° C. , bei Nacht bei -170° C. Seine Bahn ist im Gegensatz zu der unserer anderen Planeten stark elliptisch ( der sonnennächste Punkt liegt bei ~ 46 Mio. km, der sonnenfernste bei ~69,6 Mio. km.) und seine Bahnebene hat mit 7° die stärkste Neigung alle unserer Planeten gegenüber der Bahnebene (Ekliptik). < Man vermutet, dass dies auf eine Kollision mit einem anderen Sonnensystem-Körper in der Frühzeit der Planetenentstehung beruht, hierfür spricht auch die geringe Kruste/Mantel-Dicke im Verhältnis zum Kern. Merkur weist noch eine weitere Besonderheit auf, das Merkurjahr (siderische Rotation) beträgt 58,6 Erd-Tage, der Merkurtag - also der zeitliche Abstand zwischen zwei Sonnenaufgängen an einem Punkt auf dem Planeten - beträgt 176,9 (Erde-)Tage, also genau der Zeit von zwei Sonnenumläufen ( *2 siehe Wiki-Darstellung unten ). Ähnlich wie ein Venustransit (dies erfolgte 2004) , kann solch ein Merkurtransit zur Berechnung der Entfernung Erde - Sonne genutzt werden, allerdings wegen der geringen Größe von Merkur ist das Resultat weniger genau. Ein weiterer Nachteil der geringen Größe ist, dass der Transit nicht mit freiem Auge beobachtet werden konnte, dafür war wenigstens ein Fernglas, besser noch ein Teleskop nötig. Der nächste Merkurtransit für Beobachter aus Mitteleuropa erfolgt erst wieder am 11. November 2019. An dieser Stelle möchte ich noch eins bemerken, mit einem kurzbrennweitigen Refraktor zusammen mit einem Bino-Ansatz ( 80mm f/6 Triplett FLP53 mit 480 mm Brennweite; das Bino bringt eine 2,6 fache Verlängerung = Ftotal 1.248mm / die verwendeten Okulare mit 20mm ergeben somit 62,4 fache Vergrößerung) hatten wir auf der STW-Gahberg mit Abstand den besten visuellen Anblick. *1 Die Oberflächentemperatur der Sonne beträgt ca. 6.000°C. An den Stellen der Sonnenflecken liegt die Temperatur ca. 1.000°C darunter. Sonnenflecken entstehen durch Magnetfelder an denen Sonnenmaterie durch die Photosphäre (Sternoberfläche) stößt. Dort, wo die Feldlinien senkrecht stehen, ist es am dunkelsten (Umbra), wo sie schräg verlaufen ist es weniger dunkel (Penumbra).
*2 Bild aus Wikipedia *******************
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